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Impuls zum 14.12.25

Matthäus 11, 3b-5
Bist du der, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und Armen wird das Evangelium verkündet.

Worauf warten wir angesichts der Eindrücke und Erfahrungen, wie sehr die Welt Heilung braucht? Es ist bezeichnend, dass Jesus auf die Frage der Jünger des Johannes keine theologische Grundsatzrede hält oder sich nicht zu Selbstdarstellung hinreißen lässt. Um eine Antwort auf die Frage zu erhalten, brauchen die Menschen offene Augen und Ohren um zu sehen und zu hören, was dort geschieht, wo Jesus Menschen begegnet, die Heilung, Anerkennung, Würde und Ansehen brauchen. Er handelt anders als es viele von dem angekündigten Messias, dem ersehnten Heilsbringer erwarten. Entgegen den Privilegien derer, die gewohnt sind, in der ersten Reihe zu stehen, geht es um die Bedürftigen und Benachteiligten. Wenn wir also heute darauf warten, dass in der Welt Heilung geschieht, dass es besser und nicht immer nur schlechter wird: Augen und Ohren auf, den Blick auf die "Geringsten" nicht durch Gelichter trüben und die leisen Töne nicht durch wohlfeiles Gelaber verstopfen lassen und auf Überraschungen gefasst sein.

Aloys Perling
Pastoralreferent

Impuls zum 7.12.25

Matthäus 3,3
Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!

Also wie eine Wüste sieht die Vorweihnachtszeit bei uns nicht aus. Durch all die Lichter, Angebote und Düfte dringt die Stimme des Rufers nicht so leicht zu uns durch. Dabei sollten die Worte des Propheten doch gerade von denen gehört werden, die in ihren zahllosen Verpflichtungen, Terminen, Besorgungen und Gewohnheiten auf- und manchmal auch untergehen. Und dazu kommt noch, dass gerade in diesen Tagen, in denen der vorweihnachtliche Konsum ein wichtiger Faktor für Wirtschaftswachstum und materiellen Wohlstand ist. es ist nicht einfach, in dem Gewirr der Stimmen, diejenige, die aus der Wüste ruft, zu hören. Wer sich in die Wüste rufen lässt, bekommt Abstand zu den normalen Abläufen, kann innehalten und Überblick darüber gewinnen, was sie und ihn umtreibt, nicht mehr loslässt und besetzt. Die Wüste, als Gegenbild zum täglichen Vielerlei, bietet die Möglichkeit, aufzuatmen, zur Ruhe zu kommen, sich zu spüren und achtsam zu werden für das, was einen umgibt. Advent! - vielleicht einfach einmal lauschen.

eine gute Adventszeit wünscht

Aloys Perling
Pastoralreferent

Impuls zum 30.11.25

Jesaja, 2,4
Er wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg.

Recht schaffen zwischen Nationen - das klingt in unseren Tagen geradezu wie Hohn. Was da alles als Friedensverhandlungen deklariert wird, ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht. Vielleicht, weil es nicht um Gerechtigkeit und Frieden geht, sondern um mehr oder weniger gut kaschierte eigene Interessen? Die Worte des Propheten Jesaja werden wohl in einer ähnlichen Situation gesprochen worden sein: die Menschen sind im Krieg geübter als in der Gestaltung des Friedens. Frieden muss offenbar gelernt werden. Lerrnen, auf den Pfaden Gottes zu gehen, seiner Weisung zu folgen ist ein Weg, den Krieg zu ver-lernen, so behauptet es Jesaja. Angesichts der Boshaftigkeit und des Zerstörungswillens der Machthaber um der eigenen Vorteile willen, die immer wieder Leid und Tod bringen, ist das kein einfacher Lernprozess. Das Bild des "Umschmiedens" ist ein treffendes Bild dafür, wieviel Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit es braucht, um aus einer Waffe, ein nützliches Gerät für friedliche Zwecke zu fertigen. 

 Aloys Perling
Pastoralreferent

Impuls zum 23.11.25

Lukas 23,35
Das Volk stand dabei und schaute zu; auch die führenden Männer verlachten ihn und sagten: Andere hat er gerettet, nun soll er sich selbst retten, wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.

Muss nur noch kurz die Welt retten ... so heißt eine Zeile in einem Song vom Tim Bendzko. Manchmal haben Menschen das Bedürfnis, die Welt retten zu müssen - verständlich bei dem Zustand, in dem sie sich befindet. Jemanden oder eine Situation zu retten ist doch auch ein erstrebenswertes Vorhaben. Wem es gelingt, der hat das Zeug zum/r Held*in. Die Welt retten, daran kann man sich allerdings leicht verheben. Jesus trauten seine Anhänger durchaus zu, dass er der „Welten Retter“ ist. Seine Gegner nutzen diese Zuschreibung in der Stunde der Not und der Niederlage auf Golgotha, um ihn zu verspotten. Wenn Jesus sich noch nicht mal selbst retten kann, wie soll das denn dann mit der Welt gehen?! Beide Seiten haben offenbar etwas Wesentliches übersehen:der Name Jesu, im Hebräischen „Jeschua“, heißt übersetzt: Hilfe kommt von Gott bzw. Gott rettet. Jesus hat bis zum seinem Tod darauf vertraut. Wenn Christ*innen das Bedürfnis haben „die Welt zu retten“, sollten sie, bei all ihrem Tun, darauf zählen, dass Gott rettet. Vielleicht stärkt das die eigenen Kräfte.

Aloys Perling
Pastoralreferent