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Impuls zum 27.4.25

Johannes 20, 25
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Der "ungläubige Thomas" ist zu einem geflügelten Wort geworden. In Verbindung mit der Aussage Jesu, "selig sind die die nicht sehen und doch glauben", wird dem Apostel unterstellt, dass sein Glaube, irgendwie minderwertig sei. Dabei gerät etwas aus dem Blick, dass für unseren menschlichen Glauben bedeutsam ist: als Wesen aus Leib und Seele, brauchen wir die Vergewisserung durch unsere Sinne. Unsere Erfahrung baut darauf auf. Eine Erfahrung, die uns davor bewahren kann leichgläubig zu sein. Und noch etwas, das für den Glauben wichtig ist, kommt in der Begegnung von Thomas mit dem Auferstandenen zum Ausdruck: Glaube hat etwas mit Berührbarkeit und Berührung zu tun. Thomas berührt Jesus und und ist angerührt von seiner greifbaren Gegenwart. Das ist die Grundlage für sein gläubiges Bekenntnis. Der "ungläubige Thomas" - oder eher der Thomas, der seinen Glauben erproben will. Jesus hat jedenfalls kein Problem, sich dem zu stellen.

Aloys Perling
Pastoralreferent

Impuls zum 18.4.25

Lukas 24,9-11
Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen. Es waren Maria von Magdala, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus, und die übrigen Frauen mit ihnen. Sie erzählten es den Aposteln. Doch die Apostel hielten diese Reden für Geschwätz und glaubten ihnen nicht.

Unglaubliches muss noch lange kein Geschwätz sein! Die Frauen, die das leere Grab vorgefunden haben und die Botschaft der beiden Männer in den leuchtenden Gewändern, kommen mit einem Erfahrungsvorsprung zu den Aposteln. Sie können sich auch noch keinen Reim darauf machen, was da geschehen ist und das ihr Handeln, mit der Trauer um den den toten Jesus umzugehen, unterbricht. Es geschieht Unvorhergesehenes, das überrascht, verunsichert, keinen Platz für Routinen lässt. Weil ihre Erklärungen und vertrauten Handlungsmuster nicht greifen, ist ihr Glaube herausgefordert. Und sie tun etwas, das für die Auseinandersetzung mit dem Glauben sehr bedeutsam ist, sie erzählen anderen davon, teilen ihre offenen Fragen. Die Resonanz der Männer darauf ist höchst unangebracht - Geschwätz von Frauen! Gut, dass Petrus bereit ist, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Er ist voll Verwunderung. Eine gute Grundlage Unglaubliches nicht vorschnell für Geschwätz zu halten. Bleiben wir staunensfähig!

beste Wünsche für ein frohes und gesgenetes Osterfest

Aloys Perling
Pastoralreferent

Impuls zum 13.4.25

Lukas 19,37-40
Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme (...) Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht! Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

Im Rock-Musical Jesus Christ Superstar lauten die Worte des Hosanna der Jünger: "the rocks and stones themselves will start to sing." Sogar die Felsen und Steine werden in den Jubelruf über Gottes große Taten einstimmen. Den Pharisäern ist der begeisterte Empfang Jesu beim Einzug in Jesrusalem ein Dorn im Auge oder einfach nur peinlich. Da wrd dieser Rabbi, der sie in Streitgesprächen so oft mit der Nase auf ihren verengten und menschen-un-freundlichen Glauben gestoßen hatte, für seine Verkündigung der Gottesbotschaft lauthals gefeiert. Bis zum Schluss wollen oder können sie nicht verstehen, dass der Glaube befreiend und entlastend ist, gerade für die Unterdrückten. Die Worte und Taten Jesu lösen soviel Energie  und Lebensmut bei den Menschen aus, dass ihre Begeisterung sogar auf die unbelebte Materie überspringt. Davon kann einfach nicht geschwiegen werden und sie kann auch nicht zum Schweigen gebracht werden. Damals nicht und heute nicht - wozu solten wir sonst Ostern feiern?!

Aloys Perling
Pastoralreferent